KARIBIKKREUZFAHRT:
Kreuzfahrtgebiet: Karibik östliche Karibik St. Thomas
Kreuzfahrthafen: St. Thomas
Hier haben wir eines der geographisch schönsten Gebiete der Welt. Es ist zwar erworbenes amerikanisches Territorium, kulturell und traditionell ist es jedoch englisch. Charlotte Amalie ist der wichtigste Passagierhafen der Insel St. Thomas, die zusammen mit St.Croix und St. John den Hauptanziehungspunkt der US Virgin Islands bildet. Insbesondere St. Thomas befindet sich genau an der Grenze zwischen dem Atlantik und dem Karibischen Meer. Die Inseln dieses Archipels wurden Mittelpunkt fieberhafter wirtschaftlicher und politischer Verhandlungen, vor allem aber zahlreicher kommerzieller Niederlagen. Einerseits legten hier die Portugiesen ihren Ausgangspunkt für den Handel mit der Neuen Welt. Andererseits hatte Christopher Columbus in seinen vom Schiffstagebuch herausgenommenen Niederschriften diese Inseln als wunderbar beschrieben. So wunderbar, dass sie vollkommen jungfräulich erschienen, unerkundet und mysteriös. Daher auch ihr anfänglicher Name, nach dem St. Thomas, St. John und Tortola "Las Virgenes" genannt wurden.
Nach einer anfänglich ruhigen Zeit mit geringen Streitigkeiten zwischen Portugiesen und Engländern, die übrigens sehr intensiv mit den
scheinbar reicheren Küsten beschäftigt waren, kam die Kolonialisierung auf den Jungfraueninseln um 1600 zum Tragen, und zwar mit drei
verschiedenen Fahnen auf jeder der drei Inseln: auf St. Thomas herrschten die Dänen, auf St. Croix die Franzosen und
die Engländer auf Tortola, das bis heute Protektorat des Britischen Königshauses ist.
Die Arawaks, die Ureinwohner, die Columbus kurz in seinen Erzählungen beschreibt, waren auf dramatische Weise verschwunden und mit der
Gewalt der neuen Kulturen verdrängt. Aber vielen Indios gelang es, sich in irgendeiner Weise unter die Europäer zu mischen und das
Fortdauern der neuen genetischen Rasse zu garantieren. St. Thomas erwarb seine Unabhängigkeit in kleinen Schritten und auf absolut
gewaltlose Art: Nachdem es ein Stützpunkt der Sklavenhändlerschiffe gewesen war, die aus Afrika in die Neue Welt fuhren, wurde St.
Thomas nach Abschaffung der Sklaverei einer der wichtigsten Häfen für die Vermarktung und den Vertrieb des Zuckerrohrs und seiner
Derivate, insbesondere des Rums.
Kein Krieg und kein Tumult konnten die Regierbarkeit der Inseln gewährleisten. Es folgten dem ersten Weltkrieg Traktate nach, durch die
die ehemaligen Danish West Indies zu amerikanischem Territorium wurden. Im Laufe der Jahre erwarben seine Einwohner auch die
amerikanische Staatsbürgerschaft, mit der ihr eigener Gouverneur sie noch heute einen Delegierten zum amerikanischen Kongress wählen
sieht.
Sie sind bisher noch Amerikaner der Klasse B, denn selbst wenn sie ihre Steuern an die amerikanische Regierung bezahlen, sind sie nicht
zur Teilnahme an den Präsidentschaftswahlen berechtigt. St. Thomas ist von den drei Inseln gewiss die am meisten
kosmopolitische. Ihr wichtigster Hafen, Charlotte Amalie, hat auch durch seine geographische Struktur immer das
Anlegen großer Schiffe ermöglicht.
Zuerst mit Warenladungen, dann von transatlantischen Passagieren; und wenn er sich seit einigen Jahren vor allem zum touristischen
Hafen entwickelt hat, war das zweifelsohne ein Ausdruck dieser intensiven Leistungen auf dem Meeresweg.
St. Thomas ist allerdings nicht überwältigend groß. Sie besteht aus nur 57 Quadratkilometer, auf zahlreiche kleine
Inselchen aufgeteilt, die St. Thomas besonders faszinierend und reizvoll erscheinen lässt. Aber die gewisse Bedeutung
seiner strategischen Lage ist noch heute einer der wichtigen Punkte seiner Stärken.
In der Tat sind zu den vielen Felsenriffen, die sich nur für ein einsames Bad eignen und die auf der Karte wenig mehr als ein Pünktchen
sind, auch einige interessante Anmerkungen zu machen. Hassel Island liegt im Herzen der Bucht Charlotte Amalie und wurde bereits zum
Nationalpark erklärt. Die Schönheit der Küste und der Strände sowie der landschaftliche und natürliche Reichtum haben die Amerikaner
dazu bewogen, diese Inseln zu einem unter Naturschutz stehenden Paradies zu erklären.
Es gibt viele Naturschutzgebiete, von denen eines, das allerschönste, im Jahr 1956 dem Magnaten Laurence Rockefeller der amerikanischen
Regierung geschenkt wurde. Eine Schönheit, die in schneller Aufeinanderfolge Christopher Columbus, Sir Francis Drake, Abramo Lincoln,
Jefferson Davis, Woodrow Wilson, Charles Lindbergh und Eleanor Roosevelt verzaubert hat. Schifffahrer und Piraten, Historiker und
Maler, kulturelle Menschen sowie Räuber. Alle waren mehrfache Gäste der Virgin Islands und die entsprechenden Zeugnisse sind im
American-Caribbean Historical Museum und im Exhibits von St. Thomas zu sehen.
Bei folgenden Seereisen kann dieser Hafen als Anlaufstation enthalten sein: